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Digital auf den Tod vorbereiten

Es gibt im Leben viele Unsicherheiten, die wir abwägen müssen. Risiken müssen eingegangenen werden und niemand weiß genau, wie es enden wird. Doch eine Tatsache ist unumstößlich: Wir müssen alle irgendwann einmal sterben. Nichts ist so sicher, wie der eigene Tod. Nur der Zeitpunkt ist eine Variable. Natürlich versucht jeder, diesen Zeitpunkt so weit wie möglich nach hinten zu schieben. Doch selbst der gesündeste Mensch kann plötzlich Opfer eines Unfalls werden und scheidet unerwartet aus dem Leben.

Ein nicht unbeträchtlicher Teil unseres Lebens spielt sich im Internet ab, also online. Wir besitzen Benutzernamen und Passwörter, um uns Zugänge zu sozialen Netzwerken, Bankkonten oder Kreditkarten zu gewähren. Doch wenn wir tot sind, hat niemand mehr Zugriff auf diese Dinge. Wie also können wir vorsorgen und unser digitales Leben für die Nachwelt zugänglich machen?

Der Passwortmanager

Viele, die gern und häufig im Internet unterwegs sind, nutzen sogenannte Passwortmanager. Das sind kleine Dienstprogramme, die in einer Art digitalem Tresor alle Zugänge, Passwörter und Benutzernamen aufbewahren und bei Bedarf an der erforderlichen Stelle einfügen. Um an diese Daten zu kommen, benötigt der Nutzer in der Regel ein Master-Kennwort. Und genau dieses Master-Kennwort ist der Schlüssel für die Nachwelt.

Natürlich ergibt ein Master-Kennwort nur dann einen Sinn, wenn es nur dem Nutzer selbst bekannt ist. Wir empfehlen daher, dieses Kennwort aufzuschreiben und an einem sicheren Ort zu verwahren. Eine Person des Vertrauens kennt den Ort, an dem dieses Papier aufbewahrt wird - zum Beispiel der Ehepartner, der Lebensgefährte oder ein enger Freund oder Verwandter. Sollte es zum Tod kommen, weiß die betreffende Person genau, wo sie nachschauen muss.

Nachlasskontakte

Die beiden größten sozialen Netzwerke, Facebook und Instagram, haben diesbezüglich ein spezielles Verfahren. Denn jeder Anwender kann in den Optionen einen Nachlasskontakt festlegen. Dieser muss sich in der eigenen Freundesliste befinden. Dieser Kontakt erhält im Todesfall den Zugriff auf das Facebookprofil mit allen zu diesem Zeitpunkt festgelegten Einstellungen. Außerdem kann der Facebooknutzer festlegen, dass nach seinem Tod das gesamte Profil gelöscht wird.

Andere soziale Netzwerke haben ähnliche Funktionen und manche realisieren dies durch eine Inaktivitätsmeldung. So kann der User festlegen, dass nach dem Ablauf einer bestimmten Zeit Freunde oder Verwandte informiert werden und entsprechend Zugang zu den Daten bekommen. Die Vorgehensweisen sind dabei höchst unterschiedlich.

Wer niemanden hat, dem er beispielsweise sein Master-Kennwort anvertrauen kann oder will oder wer keinen Nachlasskontakt festlegen möchte, kann die entsprechenden Daten bei einem Notar verwahren lassen. Dies ist jedoch mit Unkosten verbunden.

Jeder Internetnutzer sollte sich lieber früher als später mit diesem Problem auseinandersetzen. Denn die Hinterbliebenen haben in einem Fall, wo es keine Nachlasskontakte oder hinterlegte Accounts und Zugansgdaten gibt, eine wahre Mammutaufgabe vor sich, um hinterher alles zu regeln. Folgendes sollte unbedingt beachtet werden:

  1. Eine Person bestimmen, die sich um die Daten kümmern soll.
  2. Schriftlich festhalten, was mit den Daten passieren soll.
  3. Einen Passwortmanager verwenden und das Master-Kennwort einer Vertrauensperson mitteilen.
  4. Alle Accounts in einem Testament schriftlich festhalten und sicher verwahren.

Was, wenn keine Regelungen getroffen worden sind?

Nur wenige Menschen kümmern sich darum, was mit ihren Daten nach dem Tod passieren soll. Wie bereits angedeutet, bedeutet das für die Hinterbliebenen jede Menge Arbeit für Recherche und eventuelle Behördengänge und Schriftverkehr mit unzähligen Anbietern. Der beste Ausgangspunkt für diese Arbeit ist der E-Mail-Account des Verstorbenen. Ist der Zugriff hierauf möglich, beispielsweise durch ein Smartphone oder einen eher ungesicherten Computerzugang, kann vieles einfacher geregelt werden. Bestehende Abos und Verträge lassen sich meistens per E-Mail kündigen, Accounts können gelöscht werden.

Ansonsten bieten die meisten Anbieter wie Google oder Facebook entsprechende Verfahren an. Normalerweise ist es ausreichend, wenn die Erben sich mit einer Sterbeurkunde postalisch oder per E-Mail an den Anbieter wenden, um die Daten des Verstorbenen löschen zu lassen oder aber sie herausgeben zu lassen. Es gibt aber auch Anbieter, wie beispielsweise Mailbox.org, die mitteilen lassen, dass eine Sterbeurkunde nicht ausreicht, um Zugriff auf den Account zu bekommen. Die sicherste Methode ist somit, alle Accounts in einem Testament aufzulisten, damit sich die Angehörigen später um alles kümmern können und keine Steine in den Weg gelegt bekommen.

Was wir hinterlassen

Das Internet vergisst nichts, das ist eine alte Binsenweisheit und sie ist wahr. Egal, was wir wann im Internet posten oder abspeichern, irgendwo findet sich immer eine Kopie. Das gilt besonders für Bilder und Fotos. Dass Hinterbliebene Zugriff auf die Accounts der Verstorbenen bekommen, ist immens wichtig, nicht nur aus emotionalen Gesichtspunkten heraus. Nicht selten geht es um finanzielle Aspekte. Der Verstorbene könnte viel Geld irgendwo geparkt haben, und sei es als Kryptowährung oder als Gewinn im VulkanBet Deutschland Casino. Wir hinterlassen aber auch gekaufte Software bei Spieleplattformen wie Steam oder Epic, Office-Pakete, Antivirensoftware-Abos, Zugänge zu Streamingdiensten und vieles mehr. Wer rechtzeitig vorsorgt, erspart seinen Erben eine Menge Ärger und Lauferei.

June 10, 2021, 4:48 p.m.