Braucht der Glücksspielsektor mehr Rechenschaftspflicht?
Eine der am häufigsten gestellten Fragen, wenn es um Online Casinos und das Online Glücksspiel im Allgemeinen geht, ist die nach der Rechtmäßigkeit, also ob das Ganze denn legal ist. Und tatsächlich muss man sich das für jedes Land individuell ansehen, denn die „Spielregeln“ sind nicht überall die gleichen. Das, was für alle gleich ist, das ist die Notwendigkeit einer Glücksspiellizenz, die in einem EU-Staat ausgestellt sein muss. Und auch, dass ein Betreiber eines Online Casinos von einer EU-Behörde reglementiert und überwacht wird. Ist beides vorhanden, dürfen diese Online Casinos wie etwaicecasino.com ihre Spiele in der EU anbieten. Völlig legal. Nur gibt es tatsächlich hier und dort kleine Grauzonen. Beispiel gefällig?
Nehmen wir den EU-Staat Österreich. Das ist ein zentrales EU-Land mit hohem Lebensstandard und unzähligen Gesetzen, die alles Mögliche regeln, was zu regeln ist. In Österreich frönt man dem Glücksspiel tendenziell sehr gern. Und es gibt auch über 10 landbasierte Casinos, die im ganzen Land verstreut sind. Alle gehören dem gleichen Betreiber. Alle bieten dieselben Konditionen. Alle werden üppig mit Spielen ausgestattet. In allen kann man allerlei Spielautomaten und Tischspiele genießen. Und in allen kann man durchaus auch üppige Jackpots abräumen. Soweit so gut. Nur übersieht man gerne das Kleingedruckte, wonach es in Österreich ein Glücksspielmonopol gibt. Die Casinos Austria sind die einzigen Anbieter für Glücksspiel. Und im Internet?
Tatsächlich dürfen Österreicher eigentlich nicht in Online Casinos spielen
Das Monopol gilt auch fürs Internet. Österreichern ist es eigentlich nicht erlaubt, in Online Casinos zu zocken. Außer es ist das Online Casino von Casinos Austria. Dort ist das Spielen willkommen. Die Frage ist, welche Konsequenzen das hat. Was passiert, wenn ein Österreicher in einem Online Casino zockt? In einem, das nicht explizit über eine österreichische Lizenz verfügt? Nun. Es passiert in der Realität nichts. Gar nichts. Es gibt wohl zig Tausend Spieler, die ihr Glück beim einen oder anderen Online Casino suchen. Und nicht ein einziger wurde bislang strafrechtlich belangt. Es kommt noch besser. Es gibt mehrere namhafte Online Casinos, die im Fernsehen Werbung für ihre Spiele machen oder die in Österreich irgendwelche Sportmannschaften sponsern. Kein Wunder, dass deshalb die meisten Landsleute der Meinung sind, dass das alles seine Richtigkeit hat.
Nur leider gibt es im österreichischenGlücksspielgesetz eben die Klausel, wonach jeder Anbieter eine österreichische Lizenz haben muss. Und das hat nur einer. Die übrigen sitzen in Malta, Curacao, Isle of Man, Gibraltar und dergleichen.
Interessantes Detail am Rande
Wer jetzt der Meinung ist, dass der österreichische Spieler Angst davor haben muss, irgendwann doch belangt zu werden, der liegt vermutlich falsch. Zwar wird sich an der Gesetzeslage nichts ändern, sofern nicht unerwartet eine Liberalisierung des Ganzen kommt, wie es in Deutschland kam, wird die Situation bleiben wie sie ist. Man sieht geflissentlich weg. Es kommt aber noch besser. Und das wissen die Allerwenigsten. Sollte ein Österreicher in einem ausländischen Online Casino Schulden machen, kann er diese Schulden zurückfordern. Den Weg, den er dazu gehen muss, werden wir hier nicht im Detail ausrollen. Wir verraten nur so viel, dass man sich am besten über die Behörde Europakonsument über diese Vorgangsweise informiert. Dann braucht man eine Menge Geduld und manchmal auch Beharrlichkeit. Aber tatsächlich wurden schon Verluste zurückbezahlt, wenn man den Berichten glauben darf.
Rechenschaftspflicht wäre nicht schlecht
Und damit kommen wir zum eigentlichen Punkt. Wer ist wem Rechenschaft schuldig, wenn was genau schief geht oder wenn man glaubt, dass einem irgendwelche Gelder zustehen? Wir sind der Meinung, dass es an Transparenz fehlt. Zum einen müssten die Online Casinos für Transparenz sorgen, dass jeder bestmöglich darüber informiert ist, wie die Gesetzeslage aussieht und man müsste seine Lizenzen sofort offenlegen. Manchmal muss der Spieler leider erst danach suchen… Dann bräuchte es unseres Erachtens eine Schlichtungs- und Regulierungsstelle, die für alle Anliegen aller EU-Kunden zuständig sind und das Recht für die eine oder andere Seite vertritt. Nur wenn jedem Beteiligten die Spielregeln klar sind, kann man davon reden, eine Rechenschaftspflicht einzuführen.
Ein bisschen wirr ist es nämlich schon. Man darf zwar nicht am Glücksspiel im Internet teilnehmen, wenn der Anbieter im Ausland ansässig ist, aber man darf, wenn man hartnäckig ist, Verluste zurückfordern. Und man muss sich im Land Österreich nicht rechtfertigen, wie es sein kann, dass es Verluste gibt, wo man doch eigentlich nicht spielen hätte dürfen.
Und bei all dem gilt es zu bedenken, dass dies nur ein willkürlich herausgegriffenes Beispiel ist. Wir sind uns sicher, dass es eine ganze Menge verschiedener Szenarien gibt, wo der Ruf nach Rechenschaftspflicht deutlich hörbar sein müsste.
Unser Fazit
Die Rechenschaftspflicht wird, wenn es um Online Glücksspiel geht, stiefkindlich vernachlässigt. Deshalb sollte jeder selbst möglichst auf der Hut sein. Informieren Sie sich über die Gesetzeslage im eigenen Land. Was dürfen Sie? Was nicht? Was darf ein Anbieter und was nicht? Wo werden Gesetze wissentlich gebrochen und dennoch bleibt es ohne Folgen? Wo hingegen hat man etwas zu befürchten? Seien Sie selbst Ihres Glückes Schmied. Und – ein persönlicher Appell zum Schluss - seien Sie ehrlich zu sich selbst. Sie sollten auch morgen noch in den Spiegel blicken können. Wir finden, dass Sie, wenn Sie wissentlich Dienste in Anspruch nehmen, die Sie nicht in Anspruch nehmen dürfen, wenigstens so ehrlich sein sollten, im Falle von Verlusten keine Ansprüche zu stellen.
March 8, 2022, 6:41 p.m.